Die frühpädagogischen Abende ist eine Vortragsreihe des Arbeitsbereiches Pädagogik der frühen Kindheit und der Universität Graz und richtet sich an Studierende, pädagogische Fach- und Lehrkräfte, Fachschüler:innen, Personen aus Trägern und Stiftungen, Fachberatungen sowie Wissenschaftler:innen.
Frühe Kindheit und Bildung gemeinsam weiterdenken
Der frühpädagogische Abend soll einen Beitrag zur Professionalisierung des Berufsstandes frühpädagogischer Fachkräfte leisten. Im Rahmen der Vortragsreihe nähern sich ausgewählte Referierende aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik sowie Expertinnen und Experten der frühpädagogischen Fachpraxis Themenaspekten der frühen Kindheit und Bildung aus verschiedenen Perspektiven. Damit wollen wir einen interdisziplinären Austausch anregen und die Vernetzung von Theorie und Praxis befördern. Wir laden Sie ein, gemeinsam innovative Zukunftsideen für die frühe Bildung zu entwickeln und neue Sichtweisen kennenzulernen.
Frühpädagogische Abende 2025: Digital, kooperativ und international
Im Sommersemester 2025 finden die frühpädagogischen Abendende wieder online via Zoom-Videokonferenz in Kooperation mit der Universität Graz statt. Die Vorträge werden von der Werkstatt frühe Bildung der Universität Leipzig organisiert.
Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Den Link zur Anmeldung finden Sie unter jeder Veranstaltung.
Programm & Anmeldung
Demokratie(bildung) von Anfang an: Perspektiven und Praxisimpulse für die frühe Bildung
Dr. Seyran Bostanci (DeZIM)
In dem Vortrag geht es um Inklusion und Demokratiebildung in der frühen Bildung. Neben einer theoretischen Einführung in zentrale Konzepte werden Ansätze zur Umsetzung in der Kitapraxis vorgestellt. Ein besonderer Fokus liegt auf diskriminierungskritischen Reflexionen, die dazu anregen sollen, Inklusion und demokratische Teilhabe in pädagogischen Alltagssituationen bewusst zu stärken und weiterzuentwickeln.
Veranstaltet von der Universität Leipzig
Stress, Gesundheit und pädagogische Qualität im Kindergarten
Dr. Eva-Maria Embacher (Universität Innsbruck)
Die Arbeit im Kindergarten ist mit einer Vielzahl an Belastungsfaktoren verbunden, welche das Stresserleben und die Gesundheit von pädagogischen Fachkräften beeinflussen können. Obwohl angenommen wird, dass der Stress und die Gesundheit von elementarpädagogischen Fachkräften bedeutsam für die Qualität von pädagogischen Prozessen im Kindergarten sind, gibt es bisher – insbesondere im deutschsprachigen Raum – nur wenig Forschung dazu. Der Vortrag widmet sich den Themen Stress, Gesundheit sowie pädagogischer Qualität im Kindergarten. Neben theoretischen Rahmenmodellen und Forschungsbefunden wird ein aktuelles Forschungsprojekt aus Österreich dazu vorgestellt.
Veranstaltet von der Universität Graz
Berufsverläufe und berufsbiografische Gestaltungsmodi von Erzieher:innen – Konsequenzen für die Personalbindung
Prof. Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin (DJI) & Clarissa Nachtigall (DJI)
In der frühen Bildung hat die Bedeutung von Personalbindung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels zugenommen. Stellenwechsel im Arbeitsfeld führen nicht nur zu Know-how-Verlusten, sondern erfordern auch stetige Rekrutierungs- und Einarbeitungsprozesse. Anhand qualitativer Interviews mit pädagogischen Fachkräften wurde untersucht, welche Einflussgrößen es für Stellenwechsel gibt und welche Berufsverläufe sich aus der Chronologie der Stellenwechsel rekonstruieren lassen. In theoretischer Hinsicht werden Stellenwechsel als Übergänge im Berufsverlauf verstanden, die sich als (An-)Passungsprozesse zwischen Person und Umwelt interpretieren lassen. Es kristallisierten sich fünf Laufbahntypen heraus. In der vorliegenden Typisierung unterscheiden sich die Fachkräfte nach ihrer Karriereorientierung und ihren Karriereansprüchen, nach ihren subjektiven und objektiven Möglichkeiten, diese Orientierungen zu realisieren und nach ihrem Belastungsempfinden insbesondere hinsichtlich des jeweiligen Kontextes, in den sie eingebunden sind. Die Ergebnisse der qualitativen Analyse sollen im Hinblick auf deren Potenziale für die Personalbindung als Strategie der Fachkräftesicherung diskutiert werden.
Veranstaltet von der Universität Leipzig
Fachkräftemangel und ein möglicher Lösungsansatz
Prof. Dr. Catherine Walter-Laager (Universität Graz)
Der Fachkräftemangel in der elementarpädagogischen Praxis ist Realität und die Dramatik für die verbleibenden Fachpersonen, Kinder und Familien nicht zu unterschätzen: Wenn offene Stellen lange unbesetzt bleiben, leidet das gesamte Team sowie die pädagogische Qualität und damit die frühe Bildung der Kinder.
Ein alternativer, innovativer Weg zur Fachkräftegewinnung konnte in Österreich mit der Bundesinitiative Elementarplus erfolgreich etabliert werden. Das Programm ermöglicht es geeigneten Personen unterschiedlichen Alters (Cedefop, 2016) sich als Elementarpädagog:in professionell und praxisintegriert zu qualifizieren. Solche Ausbildungsmodelle haben sich bereits bewährt (Deutsches Jugendinstitut/ Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte, 2014). Wichtig ist, dass für diese Personen eine hohe Flexibilität in der Bearbeitung der Qualifizierungsmodule gesichert ist.
Im Vortrag wird das Vorgehen der Bundesinitiative vorgestellt und Daten zur Motivation und den Hintergründen der Teilnehmenden sowie erste Erkenntnisse zum Lernfortschritt präsentiert.
Veranstaltet von der Universität Graz
Das Programm der Frühpädagogischen Abende vom Wintersemester 2024/25 finden sie hier.